Vortrag
mit Diskussion (2 Stunden) vom 11.3.2011 in Bad Kreuznach:
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Ankündigungsflyer zur Veranstaltung des Rechenschwächeinstitut-Volxheim
und
des
Evangelischen Schulreferats am 11.3.2011 in Bad Kreuznach:
Die
Autorin und Grundschullehrerin Sabine Czerny fragt:
"Wer ist schuld an der aktuellen Schulmisere? Sie ist überzeugt: Es sind nicht
die ehrgeizigen Eltern und auch nicht die Lehrer, die sich zwischen Bildungs-
und Sortierauftrag komplett aufreiben. Und schon gar nicht die Schüler. Die
Schuld liegt eindeutig bei unserem Schulsystem. Einem System, das sich bürokratisch
über das Wohl der Kinder stellt. In ihrem ersten Buch "Was wir unseren Kindern
in der Schule antun … und wie wir das ändern können" gewährt Sabine Czerny einen
schonungslosen Einblick in den Schulalltag einer Grundschullehrerin: Sie führt
vor Augen, wie unsere Schulen Bildungsversager produzieren und sie zeigt konkret
auf, wie es anders geht." (Verlagstext)
Sabine
Czerny weiß wovon sie schreibt und spricht. Sie ist in der Lage im Detail zu
erklären, wie das Notensystem funktioniert und wie dieses System sich auf das
Lernen und den Lernerfolg der Schüler auswirkt.
Die Notengebung, der dauernde Zwang zur Konkurrenz und dass Kinder sich mit
Teil- und Halbwissen, ständig gestresst und überfordert, durch die Schule quälen
müssen, statt in einem sachlich vernünftigem Zusammenhang lernen zu können -
das sind die Themen des Buches. Lernprobleme werden von der Schule als Defizite
der Schüler aufgefasst, nicht als Wirkungen unseres Schulsystems, die hinter
all den Schwierigkeiten stecken. Sabine Czerny erklärt wie das funktioniert
und was dabei an Schaden für die Kinder herauskommt. Im Rahmen eines als Auslese
eingerichteten Unterrichtssystems findet auch Förderunterricht statt: Die "auffälligen"
Kinder sollen instand gesetzt werden, in diesen normalen Unterricht wieder einzusteigen.
Die Schüler werden dafür mit überfordernden Übungen drangsaliert, weil Leistungsdruck
und Konkurrenz nun mal die zweckmäßige Grundlage für Schülervergleiche darstellen.
Diese Widersprüche
des Schulsystems so gut es geht aufzufangen bzw. abzuwehren, ist Teil der täglichen
Arbeit des Rechenschwächeinstituts. Mit der Benennung und Erläuterung solcher
Widersprüche in der Schule beginnt fast jede Lehrerberatung beim Neubeginn einer
Rechenschwächetherapie. Die Zusammenarbeit mit den Schulen soll idealerweise
Voraussetzungen herstellen, um außerhalb von Leistungsdruck und Bewertung in
Mathematik überhaupt einmal ein Verständnis bei den betroffenen Kindern aufzubauen.
Das Interesse der Veranstalter ist es, durch die Diskussion der Fragen, die
Frau Czerny aufwirft und beantwortet, bessere Bedingungen für verständiges Lernen
durchsetzen zu können. Nur LehrerInnen, Eltern und Schüler selbst sind in der
Lage einen Druck gegen die Behinderung und Verhinderung von Lernen durch Notensystem
und Konkurrenz aufzubauen.
außerdem:
Interview mit Sabine Czerny im ZDF-Mittagsmagazin am 17.6.2011